Montag, 18. November 2013

Lukhanyo


Oh! Ich merke gerade, dass die Zeit doch VIEL zu schnell vergeht hier. Ich entschuldige mich hiermit für meine Blogpause
J! Ich bin jetzt UNGLAUBLICHE  2 ½ Monate hie

r. Uuuuund ich habe unglaublich viel zu berichten, weiß jedoch nicht genau ob ich die richtigen Formulierungen und Worte finde. Entschuldigt bitte, wenn einiges etwas unüberlegt erscheint in diesem Eintrag. Ich versuche so gut es geht, die angemessenen Worte zu nutzen. Ich bin jedoch einfach Paula und hoffe die Personen, die mich kennen, wissen das Geschriebene richtig zu deuten.  ( Ich bin ja wie bekannt kein großer Meister der deutschen Sprache :p! )

Sooo jetzt geht’s aber los meine Lieben! Ich fange dann direkt mit dem dicksten und diskussionsschwersten Thema an „Erziehungsmethoden“. Seit bald 3 Monaten bin ich nun Mitarbeiter  im Lukhanyo Educrae in Khayelitsha. Ich bin immer noch zuständig für die Babygruppe im Erdgeschoss, die aus 20-30 ein- bis dreijährigen Babys besteht. Die mit Abstand unglaublich süßesten Kiddies der WELT! ;) Auch meine Tätigkeiten in der Gruppe sind noch ziemlich die gleichen, wie unten beschrieben. Doch es haben sich auch andere Abreiten ergeben die das Educare betreffen für mich. Heute haben wir Freiwillige Elternbriefe vervielfacht als Einladung für ein „special meeting“ der größten Kinder im Kindergarten, da diese bald ihre Graduationfeier haben und bald kleine, putzige Idötzchen sein werden ab Januar. So habe ich also einen Brief 80mal abgeschrieben auf Xhosa selbstverständlich
J! Zudem sind wir Freiwillige für die Dekoration der Graduationfeier am 30ten November zuständig. Wir malen schon immer fleißig Bildchen und basteln engagiert Schneeflocken, damit die Halle bei der Feier auch einladend wirkt! Ich muss zugeben, dass diese kleinen Abwechslungen im Arbeitsalltag doch sehr angenehm sind, da wir mal etwas zur Ruhe kommen können und dem Educare echt unter die Arme greifen können. Es ist auch total klasse zu sehen, dass man etwas schafft, dass etwas entsteht :D ! Hört sich für euch bestimmt erstmals komisch an, aber ich mache etwas mit meinen Händen und es sieht auch noch echt klasse aus!

Aaaaahhhh ich habe noch ein total schönes Erlebnis gehabt diesen Monat, welches ich mit euch teilen mag. Meine Mama (Erzieherin) war nicht da, so kamen alle Babys in die andere Babygruppe im ersten Stock. Es waren ca 40-50 Babys auf 20qm verteilt und es gab eine Mama, die mit Füttern und Windelwechseln voll beschäftigt war! Ich hatte Lateshift und kam so erst nach dem Frühstück ins Educare! Als ich dann erfahren habe, dass meine Mama krank war und meine süßen Babys nach oben gebracht wurden, bin ich natürlich direkt zur Stelle gewesen. Man sah wie unglaublich verwirrt und ängstlich meine Babys durch die ungewohnte Situation waren. Doch sobald ich in den Raum kam wirkten sie schon viel ausgeglichener und beruhigter! Das war so ein schönes Erlebnis für mich, da ich direkt erkannt wurde und als etwas beständiges, Erfreuliches und beruhigendes angesehen wurden von meinen Kleinen!  Ich wurde mit großem Freudensschreien und-quietschen begrüßt
J! Ich habe einfach gemerkt an diesem Tag, dass ich den Kindern so viel gebe, auch wenn ich mich selber oft hinterfrage! Auch die Mama von oben wirkte sehr Dankbar für mein Erscheinen, da das Füttern und bespaßen von 50 Kindern doch einiges erfordert.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: „Erziehungsmethoden,-ansichten“. Durch die knapp dreimonatige Zusammenarbeit in  der Babygruppe mit meiner Mama sind mir viele Sachen aufgefallen, die mir viel zu denken geben. Meine Mama lebt im Township in einer Wellblechhütte , ist ca 60 Jahre alt und spricht leider kein Wort Englisch. Das mit dem Englisch ist echt schade, da unsere Zusammenarbeit dadurch oft schwer ist und ich mich mit ihr nicht so Verständigen kann, wie es eigentlich oft nötig wäre. Meine Mama wickelt und füttert die Babys, dabei belässt sie es aber auch. Zudem kommt es, dass sie doch ganz andere Ansichten zur Kindererziehung hat als ich. Am Anfang hat sie sich bemüht die Kinder nur zu schlagen oder kneifen, wenn ich nicht Anwesend war. Mittlerweile ist ihre Hemmschwelle nicht mehr so hoch und ihr ist es relativ egal, ob ich anwesend bin oder nicht.
 Dieser Umstand belastet mich sehr, da ich ihr durch die Sprachbarriere nicht verständlich machen kann, was ich daran so verwerflich finde die Babys zu schlagen oder zu kneifen. Jedoch nehme ich jetzt einfach immer die Babys zu mir, die sie im Auge hat zu „ bestrafen“. Bis jetzt ist sie nie so weit gegangen und hat mir ein Kind weggenommen um es zu „ Erziehen“. Ich habe mich mit diesem Umstand auch schon an meinen inländischen Ansprechpartner von den „ Freunden“  gewandt. Dies ist aber erst nach reichlicher Überlegung meinerseits geschehen, da mir sehr wohl bewusst ist, inwieweit sich dieser Umstand auf das Leben meiner Mama auswirken könnte.´Ich bin also das Risiko eingegangen, dass die Mama ihre Anstellung verliert und aufgrund ihres Alters evtl. keinen anderen Job bekommen würde. Doch mir war bewusst, dass ich unter diesem Umstand nicht länger in der Babygruppe arbeiten wollte. Meine Principal vom Educare ist auch strikt gegen Schlagen als Erziehungsmethode. Somit kam heute mein Ansprechpartner hier in Südafrika ins Educare und hat sich alles nochmal selber angeschaut. Er war auch der Ansicht, dass dieser Umstand behandelt werden muss und somit wird jetzt ein Meeting mit der Principal und den Mitarbeitern einberufen, wo das Thema aufgegriffen wird. Ich finde, das ist eine klasse Lösung, so wird der Mama nochmal verdeutlicht, wo das Problem liegt. Ich hoffe danach wird auch unsere Zusammenarbeit etwas entspannter
J!
Die Arbeit macht mir trotz allem sehr viel Spass. Ich habe auch endlich mit der Babymassage begonnen. UNGLAUBLICH SCHÖN! Ich sehe, wie diese täglichen 10 min Körperkontakt den Kindern soo viel bringt. Ich führe bei der Babymassage eine Studie, heisst ich schriebe auf, welches Baby, ich wann massiere. Ich schreibe auch auf, wie das Kind reagiert. Ich werde das mal an einem Beispiel komplett dokumentieren hier im Blog. Doch man sieht, wie einige Kinder dadurch einfach mit sich selber mehr im reinen sind und nicht mehr so krass verhaltensauffällig sind!
Jetzt zu den Mitarbeitern. Mit den Mamas, die Englisch sprechen kommt man mehr und mehr ins Gespräch und es macht unglaublich spass ihnen zuzuhören!
J Die Mamas sind unglaublich witzig. Ich freue mich jeden Morgen schon auf die Arbeit, da ich weiß es gibt wieder viel zu lachen und quatschen. J

Der Ansprechpartner  (Tobias) war auch vor Ort im Educare um sich die Wohnsituation nochmal anzuschauen, damit Terra und ich bald das okay zum Umzug ins Township bekommen. Unser Bad ist immer noch nicht komplett fertig, doch unser Gastvater meint wir könnten schon einziehen und das Bad der Tochter mitbenutzen. Am Mittwoch bekommen wir die Entscheidung, ob wir umziehen können oder nicht.:) ich bin schon total gespannt, da ich doch langsam mal ins Township will. Meine Gastfamilie ist einfach unglaublich lieb und freut sich auch uns bei sich zu haben
J! Doch klar gibt es auch Zweifel, da ich mich super eingelebt habe und ungern das Feld hier räume in meiner WG! Meine Wg ist mittlerweile einfach so ein toller Familienersatz. Ich werde auch gewisse Freiheiten sehr vermissen. Aber darüber werde ich nochmal mehr schreiben, wenn es dann soweit ist J .

ich hoffe, dass ich euch nochmal hiermit ein Update geben konnte zu meinem Arbeitsalltag
J
!
Es folgt heute oder morgen noch ein Eintrag über mein privates Leben hier in Kapstadt!
Ganz knuddlige Grüße !

Donnerstag, 26. September 2013

Mooi!

So, jetzt sind schon wieder 2 Wochen um. Und es ist immer noch genauso super wie am Anfang! Es ist natürlich wieder viel Action gewesen und mir sind auch wieder total verrückte Dinge passiert. Super viel zu erzählen gibt es eh jeden Tag! Also leg ich doch mal los J .

Mein erster Absatz wird jetzt um die Arbeit gehen. Das ist ja klar, erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Seit 2 Wochen arbeite ich jetzt im Educare Lukhanyo in Khayelitsha. Den Arbeitsablauf habe ich im letzten Blogeintrag schon dokumentiert. Daran hat sich soweit nichts verändert. Es wird alles nur immer mehr zur Routine. Ich weiß mittlerweile, welche Tasche zu welchem Baby gehört. Auch ob ein Kind was für die Snacktime mit hat oder nicht, kann ich mir schon merken! Ich weiß so, wie ich das Essen der anderen verteilen kann, sodass jedes Kind etwas zu essen hat. Auch mit den Mamas wird man immer offener. Zur Mittagspause können Theresa und ich uns immer ein par Toast machen, welche uns die Principal zur Verfügung stellt. Theresa und ich gehen aber auch öfters mal ins Township rein in der Pause um dort Fätkooq oder andere Leckereien zu kaufen. Der kleine Ausgang ist immer was Besonderes, da man jedes Mal doch irgendwie überwältigt ist von den  ganzen Eindrücken. Es wird immer wieder mal auf uns gezeigt und gerufen: „ Guck mal eine Weiße!“. Dies geschieht auf Xhosa und so haben wir eigentlich keine Chance uns zu erklären. Letztes mal wurden wir angehalten von  einer alten Dame, die uns dann auf Englisch gefragt hat, wo wir denn herkommen und was wir hier machen. Als wir ihr dann erklärt haben, dass wir hier im Educare arbeiten und ein Jahr hier leben, war die Frau sehr offen und es war total klasse mal mit einer Khayelitshabewohnerin ins Gespräch zu kommen. Die Kinder haben sich mittlerweile richtig an mich gewöhnt und ich werde von ihnen als Mama benannt. Es ist jeden Tag ein super schönes Gefühl in den Babyraum zu gehen und in die lachenden Augen der Kleinen zu gucken! Ich freu mich wirklich auf den Babymassageworkshop, da ich einfach jeden Tag merke, wie wertvoll diese Art der Zuwendung ist. Die Mamas sind echt totale Powerfrauen. Mit 8 Man gegen 180 bis 200 Kindern ist sehr anstrengend und die bekommen es einfach hin, dass sich jedes Kind benimmt. Die Mama der Preschoolkinder versucht einer Meute von ca 60 Kindern dann auch noch eine Fremdsprache nahe zu bringen und schafft es fast Problemlos. Mit den Mamas hat man eigentlich die meiste Zeit echt einen Höllenspass, da es so fröhliche Persönlichkeiten sind, die für jeden Witz zu haben sind.  
J

Jetzt komme ich zu meinem Feierabend. In den letzten 2 Wochen ist immens viel passiert und ich versuch euch mal so das Wichtigste und Interessanteste hier zusammen zu fassen.
Heute ist Dienstag der 24.09 und ich beginne jetzt mal ganz unchronologisch mit letztem Wochenende. Also wir hatten von Samstag bis Dienstag frei, da heute ein Feiertag in Südafrika ist. Ich habe mir mit 2 Mitfreiwilligen ein Auto gemietet. Diese Mitfreiwilligen wohnen aber nicht in meiner Wg, so bin ich von Freitag bis Sonntagmorgen nach Muizenberg gezogen. Der Abschied am Freitag fiel mir doch etwas schwer, da ich mich super eingelebt habe und die verrückten Mädels total ins Herz geschlossen habe. Nachdem ich dann am Freitag meine Sachen aus meiner WG nach Muizenberg gebracht habe, sind wir mit dem Auto zum Bluemarket. Der Bluemarket ist ein Essensmarkt ( ohjes MIT essen ;) ) und dort haben wir uns den Magen vollgeschlagen. Dort gab es aber nicht einheimisches Essen, sondern Wraps, Kuchen, Burger etc. . Nach dem Essen sind wir zurück zur WG und haben dort nachgefragt, ob wer Lust hat mit zu einer Strandbar. Es sind noch 4 Mitfreiwillige mitgekommen, sodass wir uns zu 7 ins Auto gequetscht haben. Es war eine typisch südafrikanische Fahrt zur Strandbar. In der Strandbar war es super schön und zum Schluss haben wir dann noch einen Abstecher zum Strand gemacht! Zurück durfte ich ans Steuer, doch nach 5 Minuten haben meine Mitfahrer einen Fahrerwechsel verlangt (wer weiß warum ? !). Als wir dann doch heile ankamen, haben wir uns auch schon ins Bett verkrochen, da wir am nächsten Morgen um 7 Uhr nach Hermanus düsen wollten. Nach Hermanus sind wir zu 5t. Hermanus ist ein kleiner Ferienort, wo Wale zur Küste schwimmen um ihre Kinder zu gebären. Wir waren ca 3 Std dort und haben auch einige Wale beobachten können. Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück nach Kapstadt um auf den Signal Hill zu fahren. Der Signal Hill ist ein kleiner Nachbarberg vom Tafelberg. Der Ausblick war fantastisch!
J  Wir haben gewartet bis die Sonne untergegangen ist, danach sind wir zurück gefahren und den Abend haben wir gemeinsam auf der Longestreet beendet. Am Sonntagmorgen haben wir dann gegen 11 Uhr das Auto wieder abgegeben und ich bin zurück in meine Wg nach Southfield. Ich habe mich total auf meine Mädels gefreut! Und auf mein Bettchen, da ich echt total müde war. Doch kaum saß ich zuhause auf dem Sofa, klingelte das Handy und wir wurden gefragt, ob wir nicht Lust hätten auf ein Townshipbraai. Wir wurden von einem Jungen mitgenommen, der auch selber in dem Township lebt und aufgewachsen ist. Braai ist sowas wie Grillen. Braai wird hier nur sehr festlich ausgeführt. Also sind wir los zum großen Braai. Ich war überwältigt! Es war wirklich GROß! Auf dem Festgelände stand ein riesiges Festzelt und davor war der Grill, wo man was kaufen musste um in das Zelt zu gelangen. Der Junge, der uns mitgenommen hatte, holte das Essen, so konnten wir den Türsteher passieren und in das Festzelt gelangen. Es war unglaublich voll und überall Menschen mit Fleichbergen vor sich. Soooo viel Fleisch auf einmal habe ich noch nie erlebt. Die Stimmung war total Klasse und überall wurde getanzt und gegessen. Doch Plötzlich innerhalb von 10 Sekunden ging 3 Meter neben mir eine handgreifliche Auseinandersetzung los. Es flogen Bierflaschen und der Platz war innerhalb von 5 Minuten komplett verwüstet. Da wir mit einem Einheimischen da waren, habe ich mich trotz allem sehr sicher gefühlt, auch während der Auseinandersetzung. Ich habe versucht herauszufinden, warum es auf einmal dazu kam und mir wurde nur gesagt, dass es anscheinend von coloured Leuten aus ging. In dem Trubel wurde uns unser Rucksack geklaut, der eine Brille, 2 Kameras, ein Handy und eine Jacke beinhaltet hatte. Von mir war zum Glück nichts in dem Rucksack. Doch diese Gegebenheiten wollten wir dann auch nicht länger bleiben und wir sind zum Haus des Einheimischen gelaufen. Dort haben wir seine Familie kennengelernt. Zudem kommt, dass ich zum ersten Mal in einem Townshipfamilienhaus war. Die Familie ist unglaublich offen gewesen. In dem Haus war es sehr gemütlich. Man sah, dass sich die Bewohner mit viel Liebe und Arbeit bemüht haben das Haus wohnlich zu gestalten. Uns wurde auch direkt was zu essen gebracht und wir haben den Abend dort ausklingen lassen. Am Montag dann hatte ein Mitfreiwilliger von uns Geburtstag. Wir haben ihn und noch andere Freiwillige eingeladen zu uns um den Geburtstag zu feiern. Auch einheimische Freunde von uns waren wieder dabei. Es war ein sehr amüsanter Abend. Wir sind wieder auf die Longstreet in eine Bar gegangen. Und heute haben wir mit unseren einheimischen Jungs einen privaten Braai in einem öffentlichen Park veranstaltet. Mir ist an diesem Wochenende aufgefallen, wie leicht es hier ist ein Gespräch zu führen mit wildfremden Menschen. Man wird hier zu jeder Zeit und an jedem Ort von irgendwem ins Gespräch verwickelt, was unglaublich interessant ist, da man so viele Ansichten kennen lernt! Auch ist es total klasse, dass wir schon sowas wie einheimische Freunde haben. Da es doch was anderes ist, ob man immer nur unter sich Deutschen ist oder ob die dabei sind. Die Jungs sind ziemlich witzige Persönlichkeiten und es wird ununterbrochen gelacht mit denen. Man merkt aber auch dadurch, wie unterschiedlich die 2 Kulturen sind, da wir öfters ganz andere Ansichten über Einladungen oder „Vorbeischaun“ haben.
In der letzten Woche waren wir sonst am Donnerstag wieder im Gandalfs, wo wir wieder mit den Einheimischen hin sind. Sonst waren wir nach Feierabend des öfteren am Strand und haben uns viel ausgeruht, da die Kinder einen doch sehr fordern.

Sooo, das erstmal zu den letzten Tagen. Es ist noch viel mehr passiert, aber es ist immer so schwer die richtigen Worte dafür zu finden und es auch richtig zu benennen. Diesmal habe ich aber auch einige Fotos von meinem Educare und von den Leuten hier, die ich mit dem Eintrag hochladen werde.

Ich weiß, der Eintrag klingt ziemlich trocken und so hingeschrieben irgendwie. Es liegt daran, dass ich noch nicht genau weiß, wie ich es beschreiben soll, was ich alles erlebe. Ich hoffe aber, dass ich mit der Zeit dahin komme meinen Stil der Erzählung zu finden und es euch so nah zu bringen, was ich hier alles Überwältigendes erlebe.

Ich wurde gefragt, ob ich mich schon etwas verändert hätte hier. Ich bin jetzt 3 Wochen hier und habe deswegen bestimmt noch nicht die große Persönlichkeitänderung durchlebt, aber ich habe eine Veränderung gespürt
J! Ich habe gemerkt, wie gut es mir tut, dass ich mich entschlossen habe dieses Jahr zu machen. Hier gibt es keinen direkten Leistungsdruck, wie zuhause die letzten Monate mit Abitur, Fahrschule und Arbeit. Ich habe gemerkt, dass mir der kontinuierliche Kontakt mit Menschen unglaublich gut tut. Ich lerne hier einfach so viele neue Leute kennen mit denen ich so einfach ins Gespräch finden kann. Bis jetzt merke ich einfach, dass es genau richtig war das Jahr zu machen. Ich hoffe diese Ansicht wird immer so bleiben. Die Menschen in dem Land geben einem so viel. Ich habe mich hier schon total eingefunden mit meiner Wg, Arbeit und Land. J Und bin einfach überglücklich hier zu sein! Ich drück euch alle ganz lieb! J

Moooi ist ein Afrikaanswort und bedeutet so was wie großartig. Da ich mich im Moment einfach nur super fühle, habe ich mich dafür entschieden.
J

Montag, 9. September 2013

Enkosi !


Endlich! Ich hab es geschafft mich zu motivieren den PC auszupacken und loszulegen mit meinem BLOG! J
Also am Dienstag sind wir am Nachmittag gelandet und wurden von einem einheimischen Mann abgeholt, der Goodman heißt. Sein Fahrstil war dann doch eher ungood und eher typisch „südafrikanisch“. Apropos Fahrstil hier : der absolute Wahnsinn. Wir sitzen mindestens zu sechst in einem Polo (Ein Polo darf übrigens bis zu 12 Personen mitführen nach Gesetz…crazy!), der mit Kleber zusammengehalten wird und gefahren wird nach dem Regelsatz „ der Stärkere kommt an“. Als wir dann doch heile in der WG ankamen, war ich super positiv überrascht. Ich hatte mich auf andere Verhältnisse eingestellt, dass wir etwas einfacher wohnen. Die WG ist sehr solide und liegt im Viertel Southfield, welches als ein eher mittelmäßig sicheres Gebiet gilt. Wir haben noch eine relativ provisorisch ausgestattete Küche (mit einem Herd in Mikrowellenformat :D ), doch gibt es warmes, fließendes Wasser und Strom on mass.

Hier funktioniert das wie beim Handy aufladen, man geht zum Supermarkt und kauft sich „Guthaben“ für Strom und Wasser. Man erhält dort einen Code und wenn man diesen im Stromzähler eingibt, wird der Strom freigeschaltet. Echt witzig! Musste bei dem Gedanken erst Lachen, weil es so komplett anders ist als im bürokratischen Deutschland ;).

Die Wg hat dann noch 2Schlafzimmer, ein Bad und ein Wohnzimmer. Im Moment leben wir hier zu fünft, eine schnucklige MädelsWG mit Rebecca, Clara, Terra, Lorena und mir. Ich kannte dir Güüürls schon vom Orientierungsseminar und Rebecca hat mich beim Flug von Dubai nach Kapstadt nett unterhalten und begleitet!
Terra und ich wohnen jedoch nur zum Übergang hier, wir werden in 2-4 Wochen ca. ins Township Khayelitsha ziehen, dazu aber später.

Am Dienstag kamen wir also an und wurden von Freiwilligen, die jetzt diesen Monat ihren Dienst beenden, mit in eine Bar genommen. Die Freiwilligen haben schon Kontakt über das Jahr zu Einheimischen gefunden und uns diese auch direkt vorgestellt. Wir konnten also direkt am ersten Abend mit Einheimischen in Kontakt kommen, was sonst immer seine Zeit braucht. Super ist das! Am Mittwoch bis Freitag hatten wir dann eine Einführung mit Tobias, unserem Ansprechpartner hier in Kapstadt.
Donnerstag war als Programmpunkt die Townshiptour angesagt. Diese Tour hat mich echt nachdenklich gestimmt. Wir haben einige educare centers in den Townships abgeklappert. Es war schön zu sehen, dass inmitten von Wellblechhäusern kleine Oasen entstehen können, wo Kinder sicher und friedlich einfach mal Kind sein können. Als wir Freiwilligen aus dem Bus stiegen um die Educares zu besichtigen, kamen direkt immer Horden von Kindern angestampft und haben uns liebevoll empfangen! Es war ein unglaubliches Gefühl so überschwemmt zu werden von der Freude der Kinder uns zu sehen. Die Kinder hatten überhaupt keine Berührungsängste und aufeinmal hatte ich 5 Kinder auf mir rummklettern J!
Was mir jedoch auffiel war, dass die ganz kleinen oft nur apathisch in ihrem Raum saßen und kaum die Umwelt wahrgenommen haben. Tobias hatte uns schon gesagt, dass die kleinen 1-3 jährigen oft nur im Zimmer gehortet werden, aber in einigen Educares nicht beschäftigt werden. Die Mamas (Begriff für Erzieher in den Educares) schaffen es aufgrund des Personalmangels oft nur die Windeln zu wechseln und die Babys zu füttern. Die kleinen werden also sozusagen öfters sonst nur „aufbewahrt“.
Als wir dann am Freitag die Principals unserer Educares im Center getroffen hatten, wurden uns weitere Details erläutert. Ich wurde am Freitag für das Educare Center Lukanyo in Khayelitsha eingeteilt, wo ich am Montag dann meinen ersten Arbeitstag hatte. Lukanyo ist ein sehr großes Haus inmitten von Wellblechhütten. Es ist knallorange angestrichen und in dem Educare befinden sich ca. 180 Kinder und 8 Mamas. Ich arbeite dort mit Terra und werde dann auch Ende September ins Educare ziehen. Die Principal lebt da mit ihrem Mann, der Pfarrer in der Community ist und 2 ihrer Kinder, welche jedoch schon 18 und 21 sind. Ihnen gehört eine Wohnung, die im Educare-Haus oben drinn ist. Zum Arbeitsalltag komme ich gleich noch.

Am Freitagaben waren wir dann in unserer WG und die einheimischen Jungs kamen vorbei, wie eigentlich jeden Abend
J! Ich finde es toll zu sehen, dass die einfach vorbeikommen ohne langes verabreden. Irgendwie steht unsere Tür immer offen und es kommt einfach immer jemand vorbei.  Am Samstag waren wir dann auch wieder feiern mit den Jungs und anderen Freiwilligen auf der berühmten Longstreet in Kapstadt! Sonntag verlief dann etwas ruhiger und wir waren bei anderen Mitfreiwilligen Essen kochen.


Heute war dann der erste Arbeitstag. Um 6 Uhr aufstehen, duschen und um 6.30 Uhr stand unser Fahrer Mathew mit dem centerbus vor dem Tor um uns in die Educares zu bringen. Als wir dann dort waren, war ich überwältigt. Sooo viele Kinder die rummquasslen, rennen und spielen.
J  Ich hatte entschieden mich eher auf die Babygruppe zu konzentrieren, weil wie oben genannt, diese doch öfters sehr allein gelassen wirken. Die Mamas in den Educares sprechen selten Englisch und öfters nur Xhosa, eine Klicklautsprache. Die Sprachbarriere ist auf jedenfall ein Problem. Meine WG und ich üben schon fleißig die Klicks und Wörter abends gemeinsam. Zum Glück war im Educare heute noch die Freiwillige, die für 2012/13 dort war, und konnte mir viel zeigen. Ich war die meiste Zeit dann bei den ganz kleinen 1-3 jährigen und Terra war in der Preschool-gruppe. Die kleinen waren auch ga nicht Kontaktscheu und haben mich von Anfang an als Kletterberg benutzt! :D Nach dem Frühstück, wo ich die Kinder gefüttert habe mit Ipapa, gab es einen Morningring in meiner Gruppe. Der Morningring wurde von uns Freiwilligen geleitet, da die Mamas sich wirklich nur ums Windeln wechseln und füttern kümmern. Nach dem Morningring haben die Kinder frei gespielt und ich habe getröstet, gespielt und gesungen. Es war irre zu sehen, wie einige Kinder mit der Zeit aufgetaut sind. Ein Junge wirkte total teilnamenslos und apathisch. Er war um die 2 jahre alt und egal was ich gemacht habe, er hat nicht reagiert nur dagesessen und gestarrt. Als alle Kinder raus durften, war er die ganze Zeit über auf meinem Arm und hat sich festgeklammert. Mit der Zeit wurde er immer aktiver und umso mehr man mit ihm gekuschelt hatte, wurde er regelrecht lebendig!
 Es war so schön zu sehen, was ich geben kann. Man hört oft Aussagen, wie : „ Ahh weltwärtsler verändern ja nicht die Welt und unsere Arbeit hilft ja doch nicht!“ . Nach diesem ersten Erfolgserlebnis, weiß ich warum ich hier bin. Ich werde nicht komplett die Welt verbessern, aber durch meine Zuwendung, Aufmerksamkeit und Nähe gebe ich den Kindern schon so viel. Es ist einfach wichtig für diese Kinder, dass sie wen haben, der mit ihnen spielt und kuschelt, da die Mamas im Educare keine Zeit dafür haben und Zuhause auch oft das Umfeld dafür nicht stimmt.
  Es war einfach so klasse zu sehen, was man auch zurück bekommt durch die Arbeit. Die Kinder geben einem genau so viel Liebe zurück. Ich habe extra Arbeitsklamotten, da die Klamotten einfach soo zugekleckert und vollgerotzt sind, dass man sie nicht mehr so anziehen mag :D !  Wir haben die Kinder dann nochmal zum Mittag gefüttert, Mittags gab es reis mit Gemüse. Bei den kleinen ist die Sprachbarriere nicht so schlimm, da man mit Gestik und Mimik schon genug erreichen kann. Doch als ich kurz bei den größeren war, hat es mich schon geärgert, dass ich die Kinder nicht verstand, wenn sie mir was auf Xhosa erzählt hatten.

Sooo das erstmal zu meinen ersten Eindrücken. Übrigens „Enkosi“ ist Xhosa und heißt Danke ! Ich bin einfach allen so Dankbar! Den Förderern dafür, dass sie dieses Projekt so unterstützen. Aber vor allem auch den Menschen die Abschnitte meines Lebens oder sogar das ganze Leben begleitet haben. Ich danke euch so dafür, dass ich dank euch das bin was ich bin : Paula! Nur durch euch habe ich mich entschieden den Mut zu treffen dieses Jahr zu machen
J
! Ich hab euch so unglaublich lieb! Danke, und Enkosi !
Ich drück euch alle ganz doll vom anderen Ende der Welt! Eure super zufriedene und erfüllte Paula!

Sonntag, 9. Juni 2013

So Ihr Lieben :)

Hier ist mein Spendenbrief ! Vllt. kennt ihr ja jemanden, der gerne Teil des Projektes werden möchte !:)

Grüßchen!


Sonntag, 28. April 2013

Hallo Ihr Lieben!
Hier ist er nun: MEIN blog! Ja, ich bin schon stolz es geschafft zu haben. :D Ihr habt es bestimmt schon mitbekommen, dass ich jetzt wahrhaftig ein entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" antreten werde! Ich bin einfach total gespannt. Aber jetzt erstmal zu den Fakten ;)!
Ich werde ihn über die "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners" antreten. Diese Organisation ist somit meine Entsendeorganisation, die mich das Jahr über begleiten wird. In Südafrika werde ich ab September in Kapstadt leben. Kapstadt ist die 2t größte Stadt in diesem Land! Natürlich wird das kein Bummelurlaub. In Kapstadt werde ich beim Center for creative education arbeiten, aber dazu werde ich nochmal genaueres schreiben! :) Mein Freiwilligenjahr ist ja noch par Monate hin, trotzdem bin ich schon fleißig am vorbereiten!:) Impfungen, Visum und sonstige organisatorische Dinge müssen noch gemacht werden!
Und hier brauche ich eure Unterstützung. Für das Weltwärtsprogramm muss der Freiwillige einen Spendenkreis aufbauen, sodass ich Projekte und Veranstaltungen plane um diesen zu realisieren! Wenn ihr mehr zum Thema "weltwärts" wissen wollt, ich habe es im Blog noch weiter erläutert.
Doch dieser  Blog soll natürlich nicht nur für den Spendenkreis nützlich sein! Ich freue mich einfach riesig dieses Abenteuer auch mit euch teilen zu können und möchte euch unbedingt mit auf die Reise nehmen.
So das war meine Einführung in meinen ersten Blog ! :)
Mit den liebsten Grüßen, eure mega aufgeregte, hibbelige, erwartungsvolle Paula ! :)