Montag, 18. November 2013

Lukhanyo


Oh! Ich merke gerade, dass die Zeit doch VIEL zu schnell vergeht hier. Ich entschuldige mich hiermit für meine Blogpause
J! Ich bin jetzt UNGLAUBLICHE  2 ½ Monate hie

r. Uuuuund ich habe unglaublich viel zu berichten, weiß jedoch nicht genau ob ich die richtigen Formulierungen und Worte finde. Entschuldigt bitte, wenn einiges etwas unüberlegt erscheint in diesem Eintrag. Ich versuche so gut es geht, die angemessenen Worte zu nutzen. Ich bin jedoch einfach Paula und hoffe die Personen, die mich kennen, wissen das Geschriebene richtig zu deuten.  ( Ich bin ja wie bekannt kein großer Meister der deutschen Sprache :p! )

Sooo jetzt geht’s aber los meine Lieben! Ich fange dann direkt mit dem dicksten und diskussionsschwersten Thema an „Erziehungsmethoden“. Seit bald 3 Monaten bin ich nun Mitarbeiter  im Lukhanyo Educrae in Khayelitsha. Ich bin immer noch zuständig für die Babygruppe im Erdgeschoss, die aus 20-30 ein- bis dreijährigen Babys besteht. Die mit Abstand unglaublich süßesten Kiddies der WELT! ;) Auch meine Tätigkeiten in der Gruppe sind noch ziemlich die gleichen, wie unten beschrieben. Doch es haben sich auch andere Abreiten ergeben die das Educare betreffen für mich. Heute haben wir Freiwillige Elternbriefe vervielfacht als Einladung für ein „special meeting“ der größten Kinder im Kindergarten, da diese bald ihre Graduationfeier haben und bald kleine, putzige Idötzchen sein werden ab Januar. So habe ich also einen Brief 80mal abgeschrieben auf Xhosa selbstverständlich
J! Zudem sind wir Freiwillige für die Dekoration der Graduationfeier am 30ten November zuständig. Wir malen schon immer fleißig Bildchen und basteln engagiert Schneeflocken, damit die Halle bei der Feier auch einladend wirkt! Ich muss zugeben, dass diese kleinen Abwechslungen im Arbeitsalltag doch sehr angenehm sind, da wir mal etwas zur Ruhe kommen können und dem Educare echt unter die Arme greifen können. Es ist auch total klasse zu sehen, dass man etwas schafft, dass etwas entsteht :D ! Hört sich für euch bestimmt erstmals komisch an, aber ich mache etwas mit meinen Händen und es sieht auch noch echt klasse aus!

Aaaaahhhh ich habe noch ein total schönes Erlebnis gehabt diesen Monat, welches ich mit euch teilen mag. Meine Mama (Erzieherin) war nicht da, so kamen alle Babys in die andere Babygruppe im ersten Stock. Es waren ca 40-50 Babys auf 20qm verteilt und es gab eine Mama, die mit Füttern und Windelwechseln voll beschäftigt war! Ich hatte Lateshift und kam so erst nach dem Frühstück ins Educare! Als ich dann erfahren habe, dass meine Mama krank war und meine süßen Babys nach oben gebracht wurden, bin ich natürlich direkt zur Stelle gewesen. Man sah wie unglaublich verwirrt und ängstlich meine Babys durch die ungewohnte Situation waren. Doch sobald ich in den Raum kam wirkten sie schon viel ausgeglichener und beruhigter! Das war so ein schönes Erlebnis für mich, da ich direkt erkannt wurde und als etwas beständiges, Erfreuliches und beruhigendes angesehen wurden von meinen Kleinen!  Ich wurde mit großem Freudensschreien und-quietschen begrüßt
J! Ich habe einfach gemerkt an diesem Tag, dass ich den Kindern so viel gebe, auch wenn ich mich selber oft hinterfrage! Auch die Mama von oben wirkte sehr Dankbar für mein Erscheinen, da das Füttern und bespaßen von 50 Kindern doch einiges erfordert.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: „Erziehungsmethoden,-ansichten“. Durch die knapp dreimonatige Zusammenarbeit in  der Babygruppe mit meiner Mama sind mir viele Sachen aufgefallen, die mir viel zu denken geben. Meine Mama lebt im Township in einer Wellblechhütte , ist ca 60 Jahre alt und spricht leider kein Wort Englisch. Das mit dem Englisch ist echt schade, da unsere Zusammenarbeit dadurch oft schwer ist und ich mich mit ihr nicht so Verständigen kann, wie es eigentlich oft nötig wäre. Meine Mama wickelt und füttert die Babys, dabei belässt sie es aber auch. Zudem kommt es, dass sie doch ganz andere Ansichten zur Kindererziehung hat als ich. Am Anfang hat sie sich bemüht die Kinder nur zu schlagen oder kneifen, wenn ich nicht Anwesend war. Mittlerweile ist ihre Hemmschwelle nicht mehr so hoch und ihr ist es relativ egal, ob ich anwesend bin oder nicht.
 Dieser Umstand belastet mich sehr, da ich ihr durch die Sprachbarriere nicht verständlich machen kann, was ich daran so verwerflich finde die Babys zu schlagen oder zu kneifen. Jedoch nehme ich jetzt einfach immer die Babys zu mir, die sie im Auge hat zu „ bestrafen“. Bis jetzt ist sie nie so weit gegangen und hat mir ein Kind weggenommen um es zu „ Erziehen“. Ich habe mich mit diesem Umstand auch schon an meinen inländischen Ansprechpartner von den „ Freunden“  gewandt. Dies ist aber erst nach reichlicher Überlegung meinerseits geschehen, da mir sehr wohl bewusst ist, inwieweit sich dieser Umstand auf das Leben meiner Mama auswirken könnte.´Ich bin also das Risiko eingegangen, dass die Mama ihre Anstellung verliert und aufgrund ihres Alters evtl. keinen anderen Job bekommen würde. Doch mir war bewusst, dass ich unter diesem Umstand nicht länger in der Babygruppe arbeiten wollte. Meine Principal vom Educare ist auch strikt gegen Schlagen als Erziehungsmethode. Somit kam heute mein Ansprechpartner hier in Südafrika ins Educare und hat sich alles nochmal selber angeschaut. Er war auch der Ansicht, dass dieser Umstand behandelt werden muss und somit wird jetzt ein Meeting mit der Principal und den Mitarbeitern einberufen, wo das Thema aufgegriffen wird. Ich finde, das ist eine klasse Lösung, so wird der Mama nochmal verdeutlicht, wo das Problem liegt. Ich hoffe danach wird auch unsere Zusammenarbeit etwas entspannter
J!
Die Arbeit macht mir trotz allem sehr viel Spass. Ich habe auch endlich mit der Babymassage begonnen. UNGLAUBLICH SCHÖN! Ich sehe, wie diese täglichen 10 min Körperkontakt den Kindern soo viel bringt. Ich führe bei der Babymassage eine Studie, heisst ich schriebe auf, welches Baby, ich wann massiere. Ich schreibe auch auf, wie das Kind reagiert. Ich werde das mal an einem Beispiel komplett dokumentieren hier im Blog. Doch man sieht, wie einige Kinder dadurch einfach mit sich selber mehr im reinen sind und nicht mehr so krass verhaltensauffällig sind!
Jetzt zu den Mitarbeitern. Mit den Mamas, die Englisch sprechen kommt man mehr und mehr ins Gespräch und es macht unglaublich spass ihnen zuzuhören!
J Die Mamas sind unglaublich witzig. Ich freue mich jeden Morgen schon auf die Arbeit, da ich weiß es gibt wieder viel zu lachen und quatschen. J

Der Ansprechpartner  (Tobias) war auch vor Ort im Educare um sich die Wohnsituation nochmal anzuschauen, damit Terra und ich bald das okay zum Umzug ins Township bekommen. Unser Bad ist immer noch nicht komplett fertig, doch unser Gastvater meint wir könnten schon einziehen und das Bad der Tochter mitbenutzen. Am Mittwoch bekommen wir die Entscheidung, ob wir umziehen können oder nicht.:) ich bin schon total gespannt, da ich doch langsam mal ins Township will. Meine Gastfamilie ist einfach unglaublich lieb und freut sich auch uns bei sich zu haben
J! Doch klar gibt es auch Zweifel, da ich mich super eingelebt habe und ungern das Feld hier räume in meiner WG! Meine Wg ist mittlerweile einfach so ein toller Familienersatz. Ich werde auch gewisse Freiheiten sehr vermissen. Aber darüber werde ich nochmal mehr schreiben, wenn es dann soweit ist J .

ich hoffe, dass ich euch nochmal hiermit ein Update geben konnte zu meinem Arbeitsalltag
J
!
Es folgt heute oder morgen noch ein Eintrag über mein privates Leben hier in Kapstadt!
Ganz knuddlige Grüße !

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